Prof. Dr. Ulrich Heimlich (LMU München) wirft in dem ersten Keynote-Vortrag des Tages einen Blick auf die historische Entwicklung des Spielens, auch als Bildungszweck, und auf die Bedeutung des Spielens für Kinder heute. Heimlich stellt dabei intrinsische Motivation, Phantasie und Selbstkontrolle als wesentliche Aspekte heraus. Auch gerade in inklusiven Kontexten bieten Spiele – analoge wie digitale – immense Möglichkeiten vielfältiger Förderung, Anregung und Bildung. In inklusiven Spielkontexten können Kinder gemeinsam voneinander lernen und Spielregeln miteinander aushandeln. In seinem Impuls weist Heimlich das Spielen als elementare Kontrasterfahrung zwischen Person und Umwelt aus, an der unter anderem sensomotorische, kognitive, soziale und biologische Faktoren beteiligt sind. Teilhabe ist dabei ein zentraler Punkt. Im Kontext des digitalen Spielens sei es wichtig hinzuschauen, was dabei selbst gestaltet werden kann, wie viel Fremdsteuerung im Spiel also der Selbstwirksamkeit entgegengestellt wird und wo ggf. eine suchtähnliche Sogwirkung eintreten kann. Junge Kinder, 0 bis 6 Jahre, sollten – so Heimlich – nicht beim digitalen Spielen allein gelassen werden.

Autorenschaft: Dr. Ulrich Bürger
Kontext und Ort des Beitrags: Vortrag im Rahmen des 38. Forum Kommunikationskultur vom 18.11.-21.11.2021 “Lasst uns spielen! Medienpädagogik und Spielkulturen” (18.-21.11.2021, online und in Erfurt)
Originaler Titel des Vortrags: Spiel als Bildung – Bildung als Spiel

Inhalt
00:00 Einführung
03:20 Gefahren des Spiels
06:08 Historische Zeitreise
14:30 Emotionen beim Spiel
17:59 Spielpädagogische Methoden und Prinzipien
26:00 Spiel und Inklusion
30:32 Abschließende Gedanken

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Prof. Dr. Ulrich Heimlich

Prof. Dr. Ulrich Heimlich studierte Sonderpädagogik in Dortmund und engagierte sich nebenher in praktischer Arbeit für die gemeinsame Erziehung von Behinderten und Nichtbehinderten. Zehn Jahre war er als Lehrer für Lernbehinderte tätig; nach der Promotion zum Doktor der Erziehungswissenschaften, ging er an die Universität Dortmund, an der er 1994 Privatdozent wurde. Im gleichen Jahr wurde er zum Universitätsprofessor an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ernannt; 1995 erfolgte dann die Ernennung zum Universitätsprofessor für Lernbehindertenpädagogik an der Universität Leipzig, wo er am Institut für Förderpädagogik tätig war, bis er 2001 an die Ludwig-Maximilians-Universität München auf den Lehrstuhl für Lernbehindertenpädagogik berufen wurde. Zudem ist er Beauftragter für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung an der LMU München.

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